Bikepark Heidenloch eröffnet!
Bereits in der Bauphase wurde er zum Magnet für Mountainbiker aus der Region. Nun wurde er offiziell eröffnet. Mit dem Heidenloch-Bikepark ist Unterbränd um eine Attraktion reicher.
Zahlreiche Besucher, die größtenteils mit dem Rad gekommen waren, trafen sich an der Grillhütte zu einem kleinen Festakt mit anschließender Begehung des Parks. Mitglieder des Radsportvereins führten auf den Rädern die einzelnen Streckenführungen vor, vorbei an den witzigen Karikaturen des Grafikers Thomas Zipfel.
„Nach etwas eineinhalb Jahren und 15 Arbeitseinsätzen mit 460 Arbeitsstunden sind wir an dem Punkt angelangt, den wir uns schon lange erhofft haben“, freute sich Rainer Wider, Vorsitzender des Unterbränder Radsportvereins. Dabei ließ er noch einmal die Entstehungsgeschichte des Parks Revue passieren, deren erste Ideen ins Jahr 2010 zurückreichen, als Wilfried Hepting und er die ersten Ideen entwickelten. Die Zeit sei damals noch nicht reif gewesen, doch das heutige Ergebnis könne sich sehen lassen. Nach einem Rückschlag durch die Ablehnung beim Leader-Projekt habe Bürgermeister Guse das Projekt gefördert, daran habe sich auch durch den Wechsel zu Bürgermeister Bächle nichts geändert. Nachdem dann die bürokratischen Hürden überwunden waren, konnte man loslegen. Neben der guten Zusammenarbeit mit der Stadt, Bauhof und Forst haben auch diverse Firmen zum Gelingen des Projekts beigetragen. Und der Zusammenhalt im Verein, in dessen Arbeitseinsätzen Mitglieder von 14 bis 79 Jahren involviert waren.
Bürgermeister Bächle freut sich, daß in Bräunlingen zusammen mit dem Schellenberg-Trail nun zwei Einrichtungen geschaffen wurden, die sich sehr gut ergänzen. Er lobte das Engagement des Radsportvereins als Gemeinschaftsleistung. Der Park werde auch in touristischer Sicht ein Mehrwert sein und auch im Radsportverein neue Impulse setzen.
Ortvorsteher Klötzer betonte, der Park sei eine Attraktivitätssteigerung für die dörfliche Infrastruktur. Aus Sicht des Verkehrsvereins passe er gut in das Konzept der Naherholung, sei generationsübergreifend und sicher auch ein Gewinn für die örtliche Gastronomie. Auch passe er gut in das Zukunftsprojekt „Natürlicher Dorfurlaub“.
Sie habe heute wieder einmal festgestellt, was die Menschen im ländlichen Raum hinbringen, bemerkte die Landtagsabgeordnete der Grünen Martina Braun. In einer größeren Stadt sei ein ehrenamtlicher Arbeitseinsatz in dieser Dimension wohl nicht möglich gewesen. Der Heidenloch-Bikepark habe viele Seiten. Er verbinde Jung und Alt, diene dem Tourismus, bringe Spaß du Freude und fördere damit auch die Gesundheit. Dieser Park bringe Bewegung in der Natur und zeige, in welch schönem Naturraum wir wohnen.
Mit dem Zitat „Radfahren kommt dem Flug der Vögel am nächsten“ des Naturforschers Luis Halle wünschte sie dem neuen Bikepark ein gutes Gelingen.
Zur genaueren Information:
Auf einer Veranstaltung im Vorfeld der Kommunalwahlen 2014 äußerten Bräunlinger Jugendliche den Wunsch nach einer Mountainbikestrecke. Parallel arbeiteten Rainer Wider und Wilfried Hepting vom Radsportverein Unterbränd an einem Konzept, das später als Leader-Projekt eingereicht, aber abgelehnt wurde. So entwickelten sich zwei Projekte unterschiedlicher Ausrichtung, die beide von der Stadt Bräunlingen unterstützt wurden. Der Schellenberg-Trail in Bräunlingen, der bereits im Sommer eröffnet wurde, ist eine 400 Meter lange Downhillstrecke mit schwierigen Sprüngen, Hindernissen und scharfen Kurven und geht 100 Höhenmeter abwärts. Der Heidenloch-Bikepark in Unterbränd ist keine reine Streckenführung, sondern ein Areal. Es ist für jeden etwas dabei, einfach bis anspruchsvoll, sowohl ein technikorientierter Trail als auch einer für Geschwindigkeit. Die Uphillstrecke (Auffahrt) ist im Park, damit keiner große Umwege fahren muss. Es wurden durchweg Naturmaterialien verbaut. Im sogenannten „Funpark“ unterhalb der Grillhütte kann Technik geübt werden. Etwas Parcours, langsam fahren, Linien fahren, Slalom fahren. Er ist von der Grillhütte aus einsehbar, sodass er auch von Kindern genutzt werden kann. Ferner wurde dort ein „Pump-Track“ angelegt. Das heißt, man kann am Stück ständig Hügel fahren.
Eröffnung des Bikeparks-Unterbränd
Liebe Förderer des Heidenloch Bikeparks in Unterbränd,
wir freuen uns, alle Förderer zur offiziellen Eröffnungsfeier des Heidenloch Bikeparks am Sonntag, 16. September 2018 um 14:00 Uhr einladen zu können. Die Feier findet beim Grillplatz in Unterbränd statt.
Nach 15 Arbeitseinsätzen mit 465 Stunden haben 28 Vereinsmitglieder mit Unterstützung der Stadt Bräunlingen sowie einigen Firmen und Förderern aus dem Umland den Bikepark in Unterbränd erstellt.
Schon während der Bauphase gab es unzählige positive Rückmeldungen und Anregungen, welche wir umgehend versuchten umzusetzen. Wir denken, das Ergebnis kann sich sehen lassen und das möchten wir mit allen Helfern und Unterstützern feiern.
Die Bewirtung beginnt um 12:00 Uhr beim Grillplatz in Unterbränd.
Auf Euer Kommen freut sich der Radsportverein Unterbränd!


Der Heidenloch-Bikepark – naturnah und variantenreich
Die Trails bahnen sich ihre Wege durch das grüne Waldmoos und die vorhandenen Felsen. Immer wieder tauchen Varianten auf, bei denen die Biker ihre Geschicklichkeit trainieren können. Von schnellen Steilkurven bis hin zu engen Kehren – es ist für jeden etwas dabei. Die Auffahrt ist direkt im Bikepark und endet in einer Uphill-Challenge. Unterhalb der Grillhütte ist der Bambini- und Trainingsparcours, welcher ständig um neue Elemente ergänzt wird.
Wir vom RSV Unterbränd sind begeisterte Mountainbiker und lieben abwechslungsreiche Trails. Unser Ziel war es, naturnah einen vielseitigen Bikepark zu bauen. Bike, Natur und Spaß pur.
Aus der Geschichte der Entstehung des Bikeparks
(Interview Teil I)
Allmählich erhält der Heidenloch-Bikepark bei der Unterbränder Grillhütte sein entgültiges Gesicht. Nachdem der obere Teil nach unzähligen Arbeitseinsätzen des Radsportvereins weitgehend fertig gestellt ist und bereits rege genutzt wird, musste in der vergangenen Woche im unteren Teil schweres Gerät ran. Rainer Wider, Vorsitzender des Radsportvereins und einer der Initiatoren des Bikeparks, erzählt, warum.
Herr Wider, im Juli 2016 hat sich der Gemeinderat Bräunlingen für die Errichtung eines Bikeparks in Unterbränd ausgesprochen. Was ist seitdem passiert ?
Wir stehen kurz vor der Fertigstellung. Insgesamt hat der Verein 13 Arbeitseinsätze mit 423 Stunden geleistet. Beteiligt waren 27 Personen im Alter von 14 bis 79 Jahren. Parallel haben wir die Vorstandschaft umgebaut. Die beiden Fahrwarte aus Korso-Zeiten wurden als Verantwortliche für die Strecken umfunktioniert. Christan Pfaff und Oliver Wider übernahmen die Posten und bildeten zusammen mit Jugendbetreuer das Kernteam zusammen mit Wilfried Hepting und mir als Initiatoren. Zunächst haben wir Bikeparks in der näheren Umgebung angeschaut. In Ewattingen, Neustadt, Kirchzarten und Reiselfingen.
Was ist dabei heraus gekommen?
Wir waren uns schnell einig, dass wir keine reine Streckenführung haben wollten, wir wollten ein Areal. Uns war wichtig, dass wir für jeden etwas drin haben. Einfach bis anspruchsvoll, sowohl einen technikorientierten Trail als auch einen für Geschwindigkeit. Und due Uphillstrecke (Auffahrt) wollten wir im Park haben, damit keiner große Umwege fahren muss. So sind dann die Grundstrecken entstanden. Wichtig war uns auch, dass alles einen natürlichen Touch hat, was mittlerweile auch gut bei der Forstverwaltung ankommt. Es wurden durchweg Naturmaterialien verbaut, abgesehen von gesägten Brettern auf den Brücken und einigen wenigen nicht sichtbaren Drainagerohren. Das kommt übrigens bei vielen Bikern sehr gut an. Ein Bikepark in einer grünen Mooslandschaft. Die Trails wirken absolut natürlich, einfach nur mit Waldboden, Wurzeln und Steinen. Die Buckelpisten oder Steilkurven haben wir mit Material aus Hammereisenbach modelliert.
Obwohl der Heidenloch-Bikepark nicht offiziell eröffnet ist, trifft man dort laufend auf auswärtige Biker. Wie kommt das?
Ich habe neben den Bräunlingern sehr gute Kontakte zu den Vereinen in Neustadt oder auch Löffingen. Diese kommen mittlerweile regelmäßig mit ihrer Jugend. Das spricht sich rum. Manche sind neugierig, der Park ist jetzt schon ein Magnet. Er ist etwas Größeres, hier kann man längere Zeit verweilen. Außerdem machen auf Facebook und u-Tube schon Filme die Runde, einer sogar von einer Drohne aufgenommen. Es existieren Anfragen von Vereinen, die hier ihr Jugendtraining machen möchten. Sie warten nur noch auf die offizielle Freigabe.
Wie läuft das mit der Freigabe ?
Es gibt eine Vorgabe vom Badischen Gemeindeversicherungsverband. Die Strecke muss von einem Mountainbikereferenten vom Bund Deutscher Radfahrer freigegeben werden, nur so läuft sie ohne Zusatzkosten in der Versicherung der Stadt mit. Deshalb haben wir früh mit Volker Schulte aus Furtwangen Kontakt aufgenommen. Er hat das Projekt begleitet, gab uns Vorgaben, aber auch Tipps, beispielsweise hinsichtlich der Beschilderung. Kurzum, was geht und was nicht geht. Beim letzten Besuch hat er geäußert, dass die Anlage gelungen ist und dass er keine Probleme hinsichtlich der Freigabe sieht. Allerdings warten wir noch auf die Beschilderung.
Nach der Freigabe fährt trotzdem jeder auf eigene Gefahr?
Das ist richtig. Dafür gibt es Nutzungsbestimmungen. Wir haben hier nur die Kategorien Blau und Rot (leicht und mittelschwer), es sind keine schwarzen Elemente enthalten, für die Protektoren empfohlen sind. Unabhängig davon muss jeder selbst entscheiden, was er riskiert oder sich zutraut.
Wie weit sind die fehlenden Schilder ?
Wir wollten etwas Besonderes haben, etwas Pfiffiges. Deshalb habe ich Kontakt zu dem Grafiker Thomas Zipfel aufgenommen. Er ist selbst Mountainbiker und macht die Bilder für den Ultrabike-Marathon in Kirchzarten. Er hat dort auch die Logos entwickelt. Total witzig fand ich die Karikaturen, die dort am Rand standen. Es hat mich total gereizt, das hier auch zu machen. Auch Thomas Zipfel war sofort begeistert. Er hat viele Ideen eingebracht, unter anderem auch, dass wir den Namen noch einmal gewechselt haben. Oder das neue Logo für Verein und Bikepark. Für die Streckenmarkierung gibt es markante Pfeile in blau und rot, im gleichen Stil Warnzeichen für Kreuzungen oder Kennzeichen für die Uphillstrecken. Die Symbole werden wetterfest auf Alutafeln geklebt und sparsam verteilt, nur da, wo es nötig ist. Ein besonderer Gag werden Comic-Figuren als Ansporn im steilsten Teil der Auffahrt mit Sprüchen ähnlich „Haut den Lukas“. Ich hoffe, daß wir die Schilder bis in 4 oder 6 Wochen anbringen können.
Was bietet der Bikepark ?
(Interview Teil II)
Der obere Bereich ist der Schwierigste. Er ist komplett rot. Langfristig könnten wir noch Ergänzungen kommen, vielleicht auch eine schwarze Passage, für die, die etwas wirklich Kniffliges machen wollen. Der mittlere Teil ist komplett Blaue Zone, lediglich der linke Teil hat einige rote Passagen. Übrigens, bei uns kann man jede Schwierigkeit auch im letzten Moment umfahren. Das ist bewusst so gemacht. Unten kommt dann noch ein flacherer Teil, der über zwei Brücken in den Bereich vor der Grillhütte führt. Die Idee war von Anfang an, das Areal für einen Bambini-Parcours zu nutzen. Etwas Parcours, langsam fahren, Linien fahren, Slalom fahren. Jetzt wurde uns aber wesentlich mehr Gelände zur Verfügung gestellt. Das war ein Geschenk, aber auch eine Herausforderung. So haben wir uns entschlossen, dort einen „Pump-Track“ anzulegen. Das heißt, man kann am Stück ständig Hügel fahren. Die Frage war aber: Wo bekommen wir das Material her?
Letzte Woche wurde dort viel bewegt !
Das kann man wohl sagen. Es war eine absolute „Powerwoche“. Auf der Suche nach Material bin ich bei der Baustelle der Firma Formtechnik Winterhalder in Oberbränd fündig geworden. Dort gab es riesige Berge Aushubmaterial. Ich fragte nach und das Material wurde uns spontan mit großen LKW angeliefert. Wir mussten weder Material noch Transport bezahlen. In einer Blitzaktion haben wir im Team die Abladestellen markiert. Dann waren Berge Material da und wir hatten nur einen Radlader. Eine große Raupe musste her. Diese wurde uns spontan vom Bauunternehmen Hermann in Furtwangen zur Verfügung gestellt, ebenso wie ein Bagger, der die Häufen schließlich modellierte. Ohne die Unterstützung der beiden Firmen hätten wir das nicht geschafft. Echt Super ! Jetzt haben wir eine künstliche Landschaft mit einem tollen Unterbau, den wir begrünen und mit Steinen bestücken können. Man soll das Gefühl haben, dass man in der Natur ist.
Eigentlich ist der Bikepark fertig ?
Im Grunde schon. Alles ist fahrbar. Der Rest ist Finetuning. Die Eröffnung findet voraussichtlich im September statt.

Die Vorgeschichte des Heidenloch-Bikeparks :
Bereits 2010 hatte Rainer Wider als Jugendbetreuer versucht, ein Mountainbike-Techniktraining im Verein zu etablieren. Dies scheiterte an geeigneten Örtlichkeiten in der Nähe. Zusammen mit Wilfried Hepting machte er sich Gedanken über ein eigenes Mountainbike-Areal Es folgten eine Besichtigung der Mountainbike-Strecke in St.Märgen.
2014 wurde es dann konkret, als eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Leader-Programms die Ideen des Radsportvereins aufgriff und einen detaillierten Antrag einreichte. Ziele des Projekts sind die Förderung der Geschicklichkeit auf dem Fahrrad, die Erweiterung des Freizeitangebotes, ein Alternativangebot zur illegalen Nutzung von Pfaden in Naturschutzgebieten und ein Training eines konfliktfreien Nebeneinanders von Radfahrern und Wanderern von Jugend an. Hierzu wurden zwei Standorte im Bereich der Unterbränder Grillhütte vorgeschlagen. Ein Waldgelände oberhalb als Mountainbike-Terrain mit Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade für Jugendliche und Erwachsene und ein Bambini-Trail unterhalb der Hütte, der von dort von Eltern gut einsehbar ist. Das Gelände soll in beiden Fällen moderat angepasst werden, die vorhandene Struktur mit genutzt werden. Zum Einsatz sollen Brücken, Hügel, Rampen Baumstämme und anderes kommen, möglichst naturnah. Parallel führte Wider bereits Sondierungsgespräche mit dem Forst. Ein derber Rückschlag war die Ablehnung sämtlicher Leader-Projekte in der Umgebung im Januar 2015. Zur gleichen Zeit wurde Bürgermeister Jürgen Guse auf das Projekt aufmerksam und sagte spontan seine Unterstützung zu. Er werde erkunden, ob es auch noch andere Fördertöpfe gebe.
Jugendliche aus Bräunlingen hatten im Vorfeld der Gemeinderatswahlen ähnliche Wünsche geäußert. So organisierte die Stadt Mitte 2015 eine Besichtigung des „FlowTrailWutach“ in Ewattingen, an der neben Bürgermeister Guse, Vertretern des Forsts, des Bauamts und den Fraktionsvorsitzenden auch Rainer Wider und Marcel Golec vom Radsportverein teilnahmen. Bei diesem Termin traten dann unterschiedliche Vorstellungen zutage, die zur Planung von zwei verschiedenen Strecken führten. Einer reinen Abfahrtsstrecke in Bräunlingen und des im Leader-Antrag beschriebenen Technik- und Bambini-Areals in Unterbränd. Dann ging es Schlag auf Schlag:
Der Radsportverein reichte konkrete Pläne und Angaben über das gewünschte Areal ein. Im Herbst 2015 wurden sie dem Ortschaftsrat vorgestellt und von Revierförster Reinhard Merz befürwortet. Der Stadtrat stimmte in einem Grundsatzbeschluss zu. Gelder wurden bewilligt und freigegeben. Ein besonderes Vertrauen wurde dabei den Unterbrändern ausgesprochen, weil dort ein aktiver Verein dahinter steht. Noch im Jahr 2016 wurde das Waldgebiet von herumliegenden Ästen befreit, am 22.04.2017 begann der Verein in Eigenleistung mit dem Bau der einzelnen Strecken auf dem Areal.